Sehr geehrter Herr von Burg

Sie sind ein wichtiger Mann. Als Polit-Chef der Sonntagszeitung haben Sie eine riesige Reichweite. Sie formen den politischen Diskurs und wenn Sie zu einem politischen Kurswechsel aufrufen, dann entfalten Ihre Worte grosse Wirkung im Land.

Machen wir uns nichts vor: Wir zwei werden keine Freunde. In der Debatte über die Pandemiebekämpfung vertreten wir Positionen, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Ich bin überzeugt, dass die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie mehr schaden als nützen und deshalb sofort beendet werden sollten. Die experimentelle mRNA-Methode, die Sie als „Impfung“ bezeichnen, halte ich für brandgefährlich. Sie wiederum sehen unsere Aktivitäten als genauso gefährlich an. Das ist zu akzeptieren und der Diskurs darüber darf gerne scharfzüngig geführt werden. Das tun Sie auch. Sie teilen aus. Und das nicht zu knapp. Wer sich gegen die experimentellen mRNA-Impfstoffe entscheidet, ist für Sie ein „Impfverweigerer“. Sie fordern den „Impfzwang“ und ganz unverhohlen die Ausübung von „jedem erdenklichen Druck“. Sie schrieben diese Worte bewusst. Es ist ein offener Aufruf zu Ausgrenzung und Gewalt. Ganz bewusst schliessen Sie auch die extremsten Massnahmen, die in einer zivilisierten Gesellschaft keinen Platz haben dürfen, nicht aus. Manche halten Ihre Äusserungen für justiziabel. Aber natürlich wissen Sie, Herr von Burg, die Mächtigen hinter sich.

All dies sei Ihnen unbenommen. Aber es steht ein Elefant im Raum, über den wir reden müssen. Dieser Fakt lautet: Ich würde mir die Covid-„Impfung“ nur unter Folter oder physischem Zwang verabreichen lassen. Und ich bin nicht der Einzige. Wir sind eine Minderheit, aber wir sind da. Wir sind viele. Und wir sind Menschen.

Dieser Fakt und Ihre Forderungen werfen Fragen auf. Wie soll mit Menschen wie mir in unserer Gesellschaft verfahren werden? Ich habe mich bereits damit abgefunden, dass ich vom gesellschaftlichen Leben aller Voraussicht nach ausgeschlossen werde. Restaurants, Bars, Clubs, Skilifte, selbst der von mir mitfinanzierte ÖV, für mich wohl alles schon bald: tempi passati. Ich kann damit leben, anderen geht es dreckiger. Ich kenne Menschen, die wegen der Impfpflicht ihre Stelle verloren haben und jetzt mitsamt Kindern im Wohnwagen leben müssen. Ganze Familien werden in extreme Armut gestürzt. Weil sie ein Pharmaprodukt verweigern. Das ist auch Ihr Werk, Herr von Burg. Wie fühlen Sie sich dabei?

Ein Bekannter von mir brach buchstäblich ein unter dem von Ihnen geforderten Druck. Er akzeptierte die „Impfung“, die er so sehr fürchtete, dass er bei der Verabreichung zusammenbrach, dann zur Toilette stürmte, sich übergab, sich den Druck und die Angst – pardon – von der Seele kotzte. Sind Sie stolz auf sich, Herr von Burg?

Wie weit sind Sie bereit zu gehen, wenn ich und die anderen Menschen, die auf ihrem Recht beharren, über den eigenen Körper zu bestimmen, auch unter wirtschaftlichem Druck und angesichts extremer Armut noch nicht einknicken? Was wird Ihre Forderung sein, wenn die letzten 20% auch unter dem bereits jetzt ausgeübten und angedachten, menschenverachtenden Druck nicht einbrechen?

Herr von Burg, was bedeutet „jeder erdenkliche Druck“?

Mit freundlichen Grüssen

Michael Bubendorf

0
Warenkorb
  • Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.